Sixtinische Kapelle
Die meisten Besucher gelangen von den Brücken über den Tiber zur Vatikanstadt und betreten sie über die Via della Conciliazione. Diese führt direkt zum Petersplatz vor dem monumentalen Petersdom. Obwohl sich die Sixtinische Kapelle direkt neben dem Petersdom befindet, ist sie von diesem belebten Platz aus kaum sichtbar. Lediglich ihre Dachkuppel überragt knapp die Nebengebäude des Petersdoms. Entsprechend bescheiden zeigt sich auch die dem salomonischen Tempel in Jerusalem nachempfundene Architektur der und 40 Meter langen, 20 Meter hohen und nur etwa 13 Meter breiten Kapelle. Die wahren Besonderheiten befinden sich innerhalb der Sixtinischen Kapelle. Wenn du sie betrittst, entsteht der Eindruck, in ein riesiges, farbenfrohes und üppiges Gemälde einzutauchen.
Die meisten Besucher gelangen von den Brücken über den Tiber zur Vatikanstadt und betreten sie über die Via della Conciliazione. Diese führt direkt zum Petersplatz vor dem monumentalen Petersdom. Obwohl sich die Sixtinische Kapelle direkt neben dem Petersdom befindet, ist sie von diesem belebten Platz aus kaum sichtbar. Lediglich ihre Dachkuppel überragt knapp die Nebengebäude des Petersdoms.
Entsprechend bescheiden zeigt sich auch die dem salomonischen Tempel in Jerusalem nachempfundene Architektur der rund 40 Meter langen, 20 Meter hohen und nur etwa 13 Meter breiten Kapelle. Die wahren Besonderheiten befinden sich innerhalb der Sixtinischen Kapelle. Wenn du sie betrittst, entsteht der Eindruck, in ein riesiges, farbenfrohes und üppiges Gemälde einzutauchen.
Tickets
Öffnungszeiten
Monat | Öffnungszeiten | Info |
---|---|---|
14. April bis 30. April | 09:00 bis 18:00 Uhr | Letzer Einlass 16:00 Uhr; Freitag und Samstag verlängerte Öffnungszeiten bis 22:30 Uhr (letzter Einlass 20:30 Uhr) |
05. Mai bis 28. Oktober | 09:00 bis 18:30 Uhr | Freitag verlängerte Öffnungszeiten bis 22:30 Uhr (letzter Einlass 20:30 Uhr); Samstag verlängerte Öffnungszeiten bis 20:00 Uhr (letzter Einlass 18:00 Uhr) |
Jeden letzten Sonntag des Monats | 09:00 bis 14:00 Uhr | letzter Einlass 12:30 Uhr |
Ein einzigartiges Erlebnis — nicht nur für Kunstliebhaber
Für Kunstliebhaber gehört die Sixtinische Kapelle zum absoluten Pflichtprogramm eines Rom-Besuchs. Gäste aus aller Welt reisen nach Rom, um sich diese Konzentration der edelsten Maltechniken aus der Zeit der Renaissance anzusehen. An ihren Wänden und Decken enthält die Sixtinische Kapelle Gemälde der berühmtesten Maler der Renaissance. Diese Fülle an Kunstwerken zieht nicht nur Kunstliebhaber in ihren Bann. Vielmehr überwältigen einige der weltweit berühmtesten Gemälde auch Besucher, die sich ansonsten nicht für Kunst oder historische Kunstwerke interessieren. Die nach sorgfältigen Restaurierungen strahlenden Farben und die besondere Maltechnik Michelangelos und anderer Maler der Renaissance verzaubern einfach.
Die Sixtinische Kapelle gilt als einer der bedeutendsten Schätze der Menschheit.
Für Christen ist der Besuch dieses Gotteshauses auch aus einem anderen Grund ein besonderes Erlebnis. In der Sixtinischen Kapelle befinden sie sich am Ort der Konklaven, an dem die Päpste gewählt werden.
Gemälde von Michelangelo, Sandro Botticelli und anderen bedeutenden Malern
Die bedeutendsten Gemälde befinden sich hinter dem Altar und an der Decke der Sixtinischen Kapelle. Zu den berühmtesten darunter zählen „Die Erschaffung Adams” und „Das Jüngste Gericht”. Nachdem Maler wie:
Sandro Botticelli
Cosimo Rosselli
Luca Signorelli
Pietro Perugino
Domenico Ghirlandaio
Pinturicchio
zunächst Gemälde mit Darstellungen aus dem Alten Testament an den Wänden schufen, beauftragte Papst Julius II. später Michelangelo, die Sixtinische Kapelle im Bereich der Decken mit Fresken zu versehen. Diese Aufgabe betrachtete der heute so berühmte Maler als große Herausforderung. Einerseits war ein hohes Gerüst erforderlich, auf dem er auf dem Rücken liegend die Decken bemalte. Zum anderen war es insbesondere im Bereich der Gewölbe-Ecken notwendig, die besondere perspektivische Technik der Verkürzung anzuwenden. Nur so erscheinen die Gemälde von unten betrachtet in ihren natürlichen Formen.
Die Erschaffung Adams und die Schöpfung
Das zentrale Gemälde der Deckenfresken ist „Die Erschaffung Adams”. Es zählt zu den berühmtesten der Welt und wird bis heute vielfältig in Büchern, Zeitschriften und Kunstwerken reproduziert. Das Gemälde stellt dar, wie Gott seinen Zeigefinger in Richtung des Zeigefingers von Adam ausstreckt, um ihn zum Leben zu erwecken. Eine der Besonderheiten dieses Bildes ist die erstmalige Darstellung Gottes als menschliches Wesen mit einem muskulösen Körper, wild wehendem grauem Haar und einem langen weißen Bart. Bis zu dieser Interpretation Michelangelos wurde Gott lediglich als aus den Wolken zeigende Hand dargestellt.
Dieses Fresko ist zu beiden Seiten umgeben von acht weiteren Darstellungen der Schöpfungsgeschichte. Über eine Fläche von 520 Quadratmetern zeigt die Sixtinische Kapelle an Decke und Gewölbezwickeln bildhaft die Geschichte der Genesis mit folgenden Einzelgemälden:
Trennung von Finsternis und Licht
Erschaffung von Sonne, Mond und Pflanzen
Trennung von Wasser und Land
Die Erschaffung Adams
Erschaffung Evas aus einer Rippe Adams
Vertreibung aus dem Paradies nach dem Sündenfall
Noahs Opfer
Die Sintflut
Noahs Trunkenheit nach dem Weingenuss
In einer außergewöhnlichen Farbintensität zeigt die Deckenmalerei der Sixtinischen Kapelle in vielen Bereichen nackte menschliche Körper. Diese Form der Darstellung weckte im 16. Jahrhundert vielerlei Kritik. Mit dem Erlass „Pictura in Cappella Apostolica coopriantur” wurde daher 1564 beschlossen, die als unsittlich betrachteten Elemente der Gemälde zu übermalen. Erst in den Jahren 1980 bis 1994 erhielten viele der Bilder durch aufwendige Restaurierungen wieder ihren ursprünglichen Zustand.
Das Jüngste Gericht
Erst 20 Jahre nach Fertigstellung der Decke der Sixtinischen Kapelle erhielt der Maler einen weiteren Auftrag von Papst Clemens VII. Nun sollte Michelangelo die Sixtinische Kapelle hinter dem Altar neu gestalten und es entstand das überwältigende Gemälde „Das Jüngste Gericht”. Dieses mehr als 200 Quadratmeter große Gemälde zeigt vor einem tiefblauen Hintergrund über 390 teilweise überlebensgroße Figuren, die in den Himmel drängen oder in die Verdammnis geraten. Um das Gemälde über die gesamte Wand und einen Teil der Decke der Sixtinischen Kapelle malen zu können, entfernte Michelangelo zunächst drei der dort ursprünglich vorhandenen Fresken von Pietro Perugino.
Auch dieses Gemälde Michelangelos weist eine Besonderheit bezüglich der perspektivischen Darstellung auf. Je weiter entfernt die zum Himmel aufsteigenden Figuren vom Betrachter sind, umso größer stellte der Maler sie dar. Deutlich kleiner zeigt das Gemälde die zur Verdammnis bestimmten Figuren im unteren Bereich. Auf diese Weise schuf Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle ein Fresko mit umgekehrter Perspektive.
Eine weitere Besonderheit des Gemäldes ist der üppige Auftrag der tiefblauen Farbe des Himmels. Sie wurde aus zermahlenen Lapislazuli Edelsteinen hergestellt und war daher außergewöhnlich teuer.
Das Jüngste Gericht bot aufgrund der Art der Darstellung ebenfalls Anlass zur Kritik insbesondere durch Kardinal Carafa, der das Gemälde als obszön und unmoralisch betrachtete. Daher fielen viele Darstellungen ebenfalls den Übermalungen zum Opfer.
Es war Michelangelo nicht erlaubt, seine Gemälde in der Sixtinischen Kapelle zu signieren. Stattdessen fügte er in dieses Gemälde ein Selbstporträt ein. Betrachter entdecken es auf der zum Himmel aufsteigenden Haut von Bartholomäus, dem Märtyrer.
Sixtinische Kapelle besichtigen
Die Sixtinische Kapelle ist ein Bestandteil der Vatikanischen Museen. Wenn du sie besichtigen möchtest, benötigst du daher ein Ticket für die Vatikanischen Museen und kannst damit die gesamten Vatikanischen Museen besuchen. Wie an allen beliebten Sehenswürdigkeiten Roms musst du auch beim Kauf von Eintrittskarten für die Vatikanischen Museen mit langen Wartezeiten von teilweise mehreren Stunden rechnen. Daher ist es sinnvoll, die Tickets bereits vor der Reise nach Rom online zu buchen. Dadurch erleichterst du dir deine Reiseplanungen. Es ist nämlich selten möglich, ein Ticket für einen spontanen Besuch zu erhalten. Meist sind die verfügbaren Online-Tickets für die nächsten Tage bereits vergeben.
Gebuchte Tickets kannst du dir vor deiner Reise nach Rom ausdrucken oder in deinem Smartphone speichern. Digitale Tickets werden ebenso akzeptiert, wie gedruckte Eintrittskarten. Mit dem Online-Ticket kannst du direkt zum Eingang der Vatikanischen Museen gehen und sie dort vorzeigen. Nach der obligatorischen Sicherheitsüberprüfung scannst du das Ticket einfach und kannst die Museen betreten. Die Sixtinische Kapelle findest du am Ende des Rundgangs durch die Museumsgebäude.
Wenn du die Gelegenheit nutzen möchtest, die Vatikanischen Museen, den Petersdom und andere Sehenswürdigkeiten des Vatikans im Rahmen einer Führung zu besichtigen, kannst du auch dafür online ein Ticket buchen. Für geführte Besuchergruppen schließt sich der Besuch des Petersdoms direkt an die Besichtigung der Sixtinischen Kapelle an. Sie nutzen die berühmte Treppe Scala Regia, die den Petersdom mit der Kapelle verbindet.
Wenn du die Besichtigung unabhängig durchführst, endet der Besuch der Vatikanischen Museen am Ausgang der Sixtinischen Kapelle. Möchtest du anschließend dennoch den Petersdom besichtigen, musst du vor dem Portal des Doms erneut mit Wartezeiten rechnen. Dafür aber erhältst du beim Ausgang aus dem Museum einen Blick auf die eindrucksvolle Spiraltreppe. Guiseppe Momo entwarf sie 1932 nach dem Vorbild der Bramante-Treppe in Form von zwei spiralförmigen, ineinander verschlungenen Rampen. Durch diese einzigartige Bauweise ist es möglich, dass sich Besucher beim Hinauf- und Hinabgehen nicht begegnen.
Beachte bitte: Das Fotografieren ist in der Sixtinischen Kapelle verboten. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes achten streng darauf, dass Besucher dieses Verbot einhalten.
Achtung: Kleiderordnung in der Sixtinischen Kapelle
Für den Besuch der Sixtinischen Kapelle und übrigens auch des Petersdoms besteht eine strenge Kleiderordnung. Mit einer kurzen Hose, einem kurzen Rock und einem schulterfreien Oberteil darfst du diese Gebäude nicht betreten. Mitarbeiter der Sicherheitsdienste verwehren dir in diesem Fall den Einlass. Hosen und Röcke müssen mindestens die Knie bedecken. Die Schultern sind im Idealfall durch ein langärmeliges Hemd oder eine Bluse bedeckt. Du solltest also für den Besuch ein dünnes langärmeliges Oberteil bei dir haben.
So kommst du zur Sixtinischen Kapelle
Um in die Sixtinische Kapelle zu gelangen, musst du den Haupteingang zu den Vatikanischen Museen nutzen. Dieser befindet sich im Norden des Vatikans an der Viale Vaticano. Du erreichst die Vatikanischen Museen wie folgt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
U-Bahn mit der Metrolinie A bis zur Haltestelle Ottaviano
Straßenbahn mit der Linie 19 bis zur Haltestelle Ottaviano
Bus mit den Linien 23, 32, 81, 492, 590, 982 und 990 bis zur Haltestelle Risorgimento
Bus mit der Linie 49 bis zur Station Musei Vaticani
Buslinien 490 und 492 bis zur Haltestelle Candia/Mocegino
Hop on hop off Busse bis zum Lungotevere Tor di Nona
Kleine Kapelle mit großer Bedeutung
Die Sixtinische Kapelle ist ein Teil des Apostolischen Palastes, der offiziellen Residenz des Papstes. Mit diesem und mit dem Petersdom ist die Kapelle direkt über die Treppe Scala Regia verbunden. Das heutige Bauwerk entstand von 1473 bis 1481 an der Stelle und aus den Steinen der ursprünglichen Großen Kapelle der Vatikanischen Festung, der Capella Magiore. Den Neubau veranlasste Papst Sixtus IV. Daher trägt die Kapelle seinen Namen. Papst Sixtus IV. war es auch, der die ersten Aufträge zur Bemalung der Kapelle erteilte.
Die erste Messe in der Sixtinischen Kapelle fand zu Himmelfahrt im Jahr 1482 statt. In diesem Rahmen weihte Papst Sixtus IV. sie der Jungfrau Maria.
FAQ
Häufige Fragen
Häufig gestellte Fragen zur Sixtinischen Kapelle
Kann man nur die Sixtinische Kapelle besichtigen?
Wie lange braucht man für die Sixtinische Kapelle?
Wenn du jedoch ein Kunstliebhaber bist und die Sixtinische Kapelle in all ihrer Pracht erleben möchtest, solltest du mindestens eine Stunde einplanen. Dies gibt dir genügend Zeit, um jedes Fresko sorgfältig zu betrachten. Es wird empfohlen, eine geführte Tour zu buchen, um sicherzustellen, dass du alle wichtigen Informationen erhältst und nichts verpasst.
Was sieht man in der Sixtinischen Kapelle?
Die bekannteste Arbeit in der Sixtinischen Kapelle ist zweifellos Michelangelos Deckenfresko. Es zeigt neun Szenen aus dem Buch Genesis und ist eines der beeindruckendsten Kunstwerke aller Zeiten. Michelangelo arbeitete vier Jahre lang an diesem Fresko und schuf dabei eine Szene nach der anderen, die alle Teil einer größeren Erzählung sind. Die Darstellung von Adam und Gott, bei der sich ihre Finger fast berühren, ist wohl das bekannteste Bild des Freskos.
Neben Michelangelos Meisterwerk gibt es auch viele andere Gemälde in der Sixtinischen Kapelle zu bewundern. Die Wände sind mit Werken von Botticelli, Perugino und anderen Künstlern bedeckt. Jedes Gemälde erzählt eine Geschichte oder zeigt eine religiöse Szene auf eindrucksvolle Weise.
Zusätzlich zu den Kunstwerken gibt es auch viele architektonische Details in der Sixtinischen Kapelle zu bewundern. Die Decke ist mit Gold verziert und die Wände sind mit Marmor verkleidet. Es gibt auch viele Statuen und Verzierungen im Raum, die alle dazu beitragen, dass die Kapelle zu einem wahrhaft spektakulären Ort wird.
Insgesamt kann man in der Sixtinischen Kapelle Stunden damit verbringen, all die Kunstwerke und Details zu bewundern. Es ist ein Ort, den man mindestens einmal im Leben besucht haben sollte, um die Schönheit und das Talent der Renaissance-Künstler hautnah zu erleben.