Forum Romanum

Das Forum Romanum ist eine der ältesten und eindrucksvollsten antiken Sehenswürdigkeiten in Rom. Hier befand sich einst das Zentrum der Stadt Rom und des römischen Weltreichs. Bereits in der Zeit um 600 v. Chr. begann am Fuß des kleinen Kapitol-Hügels unterhalb des Jupiter-Tempels die Errichtung zentraler Gebäude und Heiligtümer. Die Ausgrabungsstätte des Forum Romanum zeigt heute in eindrucksvoller Weise die antiken Überreste aus dieser Zeit.

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Erlebe das Zentrum des antiken Rom

Schon der Weg auf den Kapitol-Hügel und der Blick hinunter in das Forum Romanum ist überwältigend. Über die große Freitreppe Cordonata gelangst du auf den von Michelangelo im 17. Jahrhundert gestalteten Kapitol-Platz. Er ist umgeben von drei Palästen im Renaissance-Stil, dem Senatorenpalast und heutigen Sitz der römischen Stadtregierung in der Mitte sowie an den Seiten vom Kapitolinischen Museum und Palazzo Dei Conservatori. Gehst du seitlich am Senatorenpalast vorbei, erhältst du plötzlich eine atemberaubende Aussicht. Du schaust auf die ehemalige Prachtstraße des religiösen und politischen Zentrums der Antike und fühlst dich sofort in eine andere Zeit versetzt. Besonders verzaubert dieser Anblick am Abend, wenn die antike Landschaft beleuchtet ist.

Um das Forum Romanum hautnah zu erleben, musst du es besichtigen. Schlendere gemütlich durch die teilweise noch mit antikem Pflaster versehenen Wege und lasse die besondere Stimmung dieser Ausgrabungsstätte auf dich wirken. Du gehst entlang an den Überresten antiker Markthallen, Tempel und Regierungsgebäude und erhältst eine Vorstellung davon, wie die Menschen im antiken Rom lebten. Im Rahmen einer gebuchten Führung erfährst du zahlreiche Details über die wechselvolle Geschichte dieses einzigartigen Platzes.

Unter anderem entdeckst du Überreste folgender Gebäude:

• Tempel des Saturn

• Altar des Feuergottes Vulcanus Volcanal

• Tempel Umbilicus urbis an der Übergangsstelle der Ober- zur Unterwelt

• Dioskurentempel

• Tabularium als Staatsarchiv des römischen Reichs

• Tempel des Divus Iulius

• Fünf Kaiserforen von Caesar, Augustus, Pacis, Nerva und Trajan

• Tempel des Vespasian und des Titus

• Tempel der Faustina

• Septimus-Severus-Bogen

• Verschiedene Rednertribünen (Rostra)

• Phokas-Säule

• Curia Iulia

• Portucus Dei Consentes

• Juturna-Quelle

• Tempel der Vesta

• Regia

• Romulus-Tempel

• Tempel der Venus der Roma

• Gefängnis Carcer Tullianus

• Titusbogen

• Basilica Aemilia

• Seitenschiff der Maxentiusbasilika

Die lebhafte Geschichte des Forum Romanum

Wo du heute die Ruinen des Forum Romanum siehst, befand ich bis etwa 600 vor Christus ein sumpfiges Gelände, das lediglich als Friedhof diente. Da das älteste Stadtviertel Roms auf dem benachbarten Palatin-Hügel stetig wuchs, begann ab dem 7. vorchristlichen Jahrhundert der Bau der weltweit ersten Kanalisation Cloaca Maxima zur Trockenlegung des Sumpfes. Die ersten Gebäude an diesem Platz waren die Regia, der Vesta-Tempel, der Saturntempel und der Dioskurentempel. Mit diesen Bauwerken entwickelte sich das Forum im Laufe der Jahrhunderte zu einem beliebten Treffpunkt in der Stadt.

Die Entwicklung zum bedeutenden Zentrum des Römischen Reichs

Größere Bedeutung erlangte das Forum Romanum etwa ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. Unter der Regentschaft von Kaiser Augustus begann der Bau der Kaiserforen. Zudem ließ Augustus den Platz neu und prunkvoll gestalten. Die Stadt wuchs in dieser Zeit bereits auf mehr als eine Million Einwohner an. In dieser Zeit erlangte das Forum Romanum endgültig seine große Bedeutung als religiöses, politisches, wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum der Stadt und des gesamten Römischen Reichs.

Unter den nachfolgenden Kaisern veränderte das Forum Romanum immer wieder sein Gesicht. Zeitweise galt es als exklusiver Ort, den die Bürger Roms nur noch mit der offiziellen Toga betreten durften. Später diente der Bereich der Darstellung der jeweiligen Kaiserfamilien durch die Errichtung zahlreicher Statuen und Monumente, die teilweise durch nachfolgende Regenten ausgetauscht wurden. Das letzte auf dem Forum Romanum errichtete Bauwerk ist die heute noch gut erhaltene Phokas-Säule aus dem 7. Jahrhundert nach Chr.

Wandel und Verfall des Forum Romanum

Ab etwa dem 8. Jahrhundert erfolgte der Umbau verschiedener Tempel zu christlichen Kirchen. Einige von ihnen sind aufgrund dieser seinerzeit neuen Nutzung bis heute recht gut erhalten. Das gilt insbesondere für den Tempel des Antoninus Pius und der Faustina, der später zur Kirche San Lorenzo in Miranda wurde. Im frühen 17. Jahrhundert entstand daraus eine Barockkirche, die bis heute Elemente des ursprünglichen Tempels enthält. Ebenfalls noch gut erhalten ist das ehemalige römische Senatsgebäude, die Curia Iulia. Aus ihr wurde im 8. Jahrhundert die Kirche Sant’Adriano al Foro Romano.

Ab dem 9. Jahrhundert verlor das Forum Romanum an Bedeutung. Um neue Gebäude an anderen Stellen zu errichten, wurden einige der antiken Gebäude zerstört und ihre Trümmer als Baumaterialien verwendet. Im Jahr 1084 führte der Überfall der Normannen auf Rom zu weiteren Zerstörungen. An den Rändern des Areals neu errichtete Festungen sorgten dafür, dass die Trümmer des Forum Romanum in Vergessenheit gerieten. Später entstanden über den Trümmern einfache Wohnhäuser und Gärten. Im Laufe der Jahrhunderte hatte sich das Bodenniveau auf dem Areal um vier Meter erhöht. Viele der antiken Gebäude ragten nur noch mit ihren Spitzen aus dem Boden heraus. Dadurch wurde es notwendig, die Kirche Sant’Adriano al Foro Romano im 13. Jahrhundert, entsprechend anzuheben. Auf dem übrigen Gelände weideten Kühe, sodass das Forum Romanum nun als Kuhweide (Campo Vaccino) bekannt wurde.

Ab dem 16. Jahrhundert wurde das Gelände des Forum Romanum nochmals genutzt, um Baumaterialien für die Errichtung des Petersdoms und anderer vatikanischer Gebäude zu gewinnen. Im 17. Jahrhundert ließ Papst Paul III. dem Gelände noch einmal eine besondere Bedeutung zukommen. Für den Besuch Kaiser Karl V. in Rom nach seinem Tunisfeldzug veranlasste er den Bau einer von Ulmen gesäumten Triumphstraße zwischen den Triumphbögen des alten Forum Romanum.

Wiederentdeckung der Bedeutung dieses antiken Ortes im 19. Jahrhundert

Im späten 18. Jahrhundert wuchs das Bewusstsein für den Wert antiker Stätten. Rom war aufgrund der Vielfalt noch bestehender Gebäude und Gebäudereste aus der Antike ein beliebtes Ziel der Archäologen. Carl Fredrik von Fredenheim, ein schwedischer Archäologe, begann 1788 mit den ersten Ausgrabungen im Areal des Forum Romanum. Ihm folgten Anfang des 19. Jahrhunderts weitere Archäologen. Dieser ersten Generation gelang es jedoch nicht, das gesamte Areal freizulegen.

Erneute Aktivitäten entstanden nach der Gründung des italienischen Staates mit Rom als Hauptstadt 1871. Bis 1905 erfolgten massive Ausgrabungen in Unkenntnis des hohen Wertes mancher Funde, die dadurch verloren gingen. Dennoch erreichten Archäologen wie Guiseppe Fiorelli, Pietro Rosa, Giacomo Boni und Rodolfo Lanciani die Freilegung des ursprünglichen Forumsplatzes, eines Teils der ursprünglichen Straße zum Forum Romanum, Via Sacra, und zahlreicher Gebäude.

Bis heute hält die Suche nach Zeugnissen der Antike im Bereich des Forum Romanum und die Erforschung des Lebens im antiken Rom an. Immer wieder gelingt es, neue Erkenntnisse zu gewinnen und weitere Gebäudereste freizulegen. Gleichzeitig wenden die archäologischen Institute viel Zeit auf, um die Funde zu erhalten und zu restaurieren.